Donnerstag, 7. Juni 2012

Herausforderungen

Es gibt eine weitverbreitete Illusion, die besagt daß "alles leicht gehen soll".

Wir streben nach einem Zustand - genannt "Glücklich sein" - in dem angeblich alles wie von alleine geht.
Jedes Vorhaben - wenn es sein soll (dabei bleibt im Unklaren, wer bestimmt, ob es sein soll ...) - muß leicht von der Hand gehen, dann ist es "richtig" und dann sind wir zufrieden mit dem Verlauf der Sache.

Wenn es hingegen mit Anstrengung, Widerständen oder Verzögerungen und Planänderungen verbunden ist, sagen wir "das soll wohl nicht sein ...".

Erstaunlich! Warum glauben wir das? Woher haben wir die Idee, daß es leicht gehen muß? Lernen wir das aus der Werbung, aus dem "Mainstream", aus Bequemlichkeit, Überforderung oder Erschöpfung / Kraftlosigkeit?

Weder unsere Eltern, noch die Schule, noch das Leben hat uns das gelehrt!

Eltern, Schule, Leben lehren uns, daß wir uns anstrengen müssen! Wir wären wohl alle Analphabeten, hätten wir uns nicht angestrengt, lesen und schreiben zu lernen.

Und wir würden alle noch immer in der Gehschule sitzen, hätten wir uns nicht angestrengt, um gehen zu lernen und dabei viele Male Hinfallen in Kauf genommen!

Das bedeutet nicht, daß es nicht leicht gehen DARF! Es KANN durchaus leicht, einfach und bequem sein, aber das sagt nichts über die Richtigkeit der Sache aus. Viele wichtige und richtige Angelegenheiten in unserem Leben waren alles andere als einfach oder leicht.

Zu glauben dass es leicht gehen muss bedeutet auch, dass nicht wir selbst entscheiden ob eine Sache zu Ende gebracht wird oder nicht, sondern dass wir die äusseren Einflüsse entscheiden lassen - je nach dem ob die äusseren Umständen das Vorhaben erschweren oder unterstützen.

Angenommen alles ginge immer einfach und ohne Widerstände, ohne unerwartete Wendungen oder Erschwernisse:

Es wäre so, als ob ein Bodybuilder OHNE Gewichte trainirt! Er würde niemals Muskeln aufbauen, sein Ziel niemals erreichen, niemals wachsen!

WIR WACHSEN AN DEN HERAUSFORDERUNGEN!

Wenn immer alles leicht geht, trainieren wir unsere Muskel nicht! Wachstum findet nicht statt!

So lernen wir!

Wir lernen durch neue, unbekannte Ereignisse und ungeplante Zwischenfälle. Diese Herausforderungen nicht anzunehmen, sondern deshalb das gesamte Projekt zu verwerfen, bedeutet auch, sich unserem persönlichen Wachstum nicht zu stellen und in der Kleinkinder-Gehschule zu bleiben!

Wir können jede unerwartete Wendung in unseren Vorhaben auch aus dieser Sicht betrachten: "Danke dass ich lernen darf, danke für die Chance auf persönliches Wachstum."



Auch wenn ich die männliche Form gewählt habe, wende ich mich an alle Menschen und habe dies nur aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit gewählt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für Ihren Kommentar!