Mittlerweile dürfte allgemein bekannt sein, dass die großen Hilfsorganisation
- Kolping
- Rotes Kreuz
- Caritas
- Humana
- Grünes Kreuz
- u.a.
Kleider und Schuhe sammeln, sie um ein paar Cent per Tonne
an Zwischenhändler weiterverkaufen und diese wiederum verkaufen die Sachen in den
ärmsten Regionen der Welt, den Ländern der Dritten Welt, vor allem Afrika und
Osteuropa.
Das führt zu zahlreichen Problemen:
- Regionale Arbeitsplätze werden im Empfängerland vernichtet (Textilproduktion, Schneidereien, Schuhmacher, Verkäufer, usw.).
- Die Hilfsorganisationen erhalten zwar Geld dafür, dass sie ihren Namen für das schmutzige Textilgeschäft hergeben, aber nur einen ganz geringsten Bruchteil. Die große Gewinnmarge haben die Zwischenhändler. Ich habe nichts dagegen, dass Unternehmen Gewinne machen, im Gegenteil, jeder hat das Recht, erfolgsorientiert zu arbeiten, ich habe nur etwas gegen versteckte Verlogenheit, hinters Licht führen von gutgläubigen Menschen und Ausbeutung der Ärmsten.
- Die Umweltbelastung durch Transport, Verpackung, Distribution und Entsorgung der unbrauchbaren Altkleider ist natürlich ein Desaster.
- Die Arbeitsplätze, die für’s Vor- und Aussortieren des Sammelguts entstehen, sind Mindestlohnarbeitsplätze unter Fabriksbedingungen, weil das Sortieren nicht maschinell erfolgen kann, müssen Menschen wie in Legehennenbatterien den ganzen Tag gebrauchte, alte Schuhe und Textilien um einen Hungerlohn aussortieren. Das ist Menschenunwürdig!
- Die Verantwortung jedes einzelnen Konsumenten wird - wie auch in anderen Bereichen unseres modernen Lebens - gut hinter einer scheinheiligen Fassade versteckt. Jeder darf sich gutgläubig täuschen und belügen lassen und sich bequem in seiner Couch zurücklehnen, in der satten, guten Gewissheit, dass er ja etwas Gutes getan hat, in dem er sein altes Klumpert nicht im Restmüll entsorgt, sonder einer karitativen Einrichtung großzügig gespendet hat. So wird Unmündigkeit der Bürger, Verantwortungslosigkeit der Konsumenten, Bequemlichkeit des Menschen und blinder Massenglaube entwickelt und gefördert und keiner hinterfragt es, weil es ihm ja durchwegs Wohlgefühle verschafft.
- Es gibt sicher noch zahlreiche weitere Argumente … im Moment fällt mir nicht mehr ein, aber Du kannst gerne kommentieren, wenn Dir noch weitere Probleme einfallen, die durch das gegenwärtige System entstehen.
Alttextilien können sehr gut recycelt werden, z.B. als
Innenraumverkleidung für die Autoindustrie, die Putzlappenherstellung, Dämm-Material,
u.a., das Problem ist jedoch, dass es außer den Altkleidercontainern, die ja
auf gebrauchsfähige, tragbare Ware abzielen, keine Textilsammlung in Österreich
gibt. Am Müllplatz werden Alttextilien als Restmüll entsorgt und damit
kostbarer Rohstoff für die Wiederverwertung umweltbelastend verbrannt.
Die Betreiber der Altkleidersammlung müssen ihrerseits viel Geld für’s Aussortieren der unbrauchbaren Textilien aufwenden und dann auch noch für die Entsorgung als Restmüll bezahlen.
Die weitaus bessere Lösung wäre wenn die Mülltrennung in Österreich auch Alttextilien als Kategorie hätte. Dann könnte Unbrauchbares für’s Recycling entsorgt und Brauchbares an ehrliche Organisationen gespendet werden.
Es gibt zwar in Österreich noch kein Unternehmen, das Textilrecycling macht, aber der Export nach Deutschland wäre für den ökologischen Fußabdruck sicher besser verkraftbar als die derzeitige Situation.
Die Betreiber der Altkleidersammlung müssen ihrerseits viel Geld für’s Aussortieren der unbrauchbaren Textilien aufwenden und dann auch noch für die Entsorgung als Restmüll bezahlen.
Die weitaus bessere Lösung wäre wenn die Mülltrennung in Österreich auch Alttextilien als Kategorie hätte. Dann könnte Unbrauchbares für’s Recycling entsorgt und Brauchbares an ehrliche Organisationen gespendet werden.
Es gibt zwar in Österreich noch kein Unternehmen, das Textilrecycling macht, aber der Export nach Deutschland wäre für den ökologischen Fußabdruck sicher besser verkraftbar als die derzeitige Situation.
Was sind die
Alternativen?
- http://www.lok-couture.at/
Hier werden brauchbare Altkleider gesammelt und in der äußeren Mariahilfer Straße günstig wiederverkauft. Das gemeinnützige Projekt beschäftigt geistig behinderte Menschen und hilft bei der Integration. - Im
Kostnixladen oder der Schenke kannst Du brauchbare Kleider abgeben oder
kostenlos etwas mitnehmen.
http://www.umsonstladen.at/ und
https://dieschenke.wordpress.com/ - Die Gruft
der Caritas Wien | Ich liebe dieses Projekt, weil es so unkompliziert und
unmittelbar hilft. Die brauchbaren Kleider kommen unmittelbar den betroffenen
Menschen zugute. Ich empfehle jedem Wiener, seine Spende einmal direkt in die
Gruft zu bringen, um zu sehen, wie wunderbar hier Menschen betreut werden. Hier
kann jeder einfach, schnell und unkompliziert helfen - jeder der will.
http://www.gruft.at/spenden/sachspenden/ - Private
oder öffentliche Flohmärkte, Tauschpartys
www.wien.gv.at/umweltschutz/webflohmarkt
http://www.hilfswerk.at/wien/wir-ueber-uns/news-presse/aktuelle-meldungen/sozial-flohmarkt-kidi-s-flohmarkt
http://www.flohmarkt.at/flohmaerkte/wien - http://www.kleiderkreisel.at/
Online Secondhandladen
Secondhand hat immer noch einen sehr schlechten Ruf, obwohl es eine der nachhaltigsten Herangehensweisen und mehr als sinnvoll ist. Es geht nicht nur darum, dass Du Deine alten Kleider los wirst und damit sogar nich ein paar Euro verdienen kannst (die Du dann in sinnvolle Projekte stecken kannst) sondern es geht auch darum, Dich mit der Secondhand-Idee anzufreunden und es einmal auszuprobieren, selbst gebrauchte Kleidung zu kaufen oder zu tauschen. - https://kleiderei.com/ | In der Kleiderei werden Kleider einfach ausgeliehen. Die Betreiberinnen der erfolgreichen Hamburger Kleiderei suchen Partner in ganz Europa, das ist auch eine gute Idee für Wien.
- Upcycling https://youtu.be/_qPpF2J9gMI
Das Modelabel Schmidttakahashi gestaltet neue Kleidungsstücke aus Altkleidern. Auch das wäre ein Projekt, das gut für Wien übernommen werden könnte. Oder Sarah Schwesig macht in ihrem Projekt „Water to Wine“ ebenfalls Upcycling https://youtu.be/Yr7KmPrVhjY. - Selbst
refashioning oder upcycling
Aus Kleidern können Heimtextilien, Spielzeug, Gebrauchsgegenstände und Nützliches werden.
Viele Ideen gibt es im Web, z.B. http://www.allfreesewing.com/Refashioning-and-Upcycling, http://www.brit.co/no-sew-projects/, uvm. - Keine Billigkleider aus Asien kaufen, sondern
ökologisch hergestellte, möglichst regionale, qualitativ hochwertige Kleidung
aus Naturfasern kaufen, die kann wesentlich länger getragen werden, und jedes
nicht gekaufte Kleidungsstück reduziert den Altkleiderberg. Kleidung solange
wie möglich tragen. Übernimm die Verantwortung, die Du als Konsument hast.
http://www.umweltberatung.at/einkaufsquellen-fuer-oekotextilien
Ein mündiger, verantwortungsbewusster Konsument und
Erdenbürger zu sein, ist natürlich nicht so bequem und einfach, wie der blinde
Massenglaube und der exzessive Konsumwahnsinn, aber es ist eine Notwendigkeit,
nicht eine Option!
Bitte überwinde Deinen inneren Schweinehund und tue JETZT alles, was in Deiner Macht steht: konsumiere und agiere in Zukunft besser, nachhaltiger.
Bitte überwinde Deinen inneren Schweinehund und tue JETZT alles, was in Deiner Macht steht: konsumiere und agiere in Zukunft besser, nachhaltiger.
Mehr Infos
- Die Altkleider-Lüge - Wie Spenden zum Geschäft werden - die Reportage - NDR - ARD | https://youtu.be/djXkFedpTrE
- Der Weg der alten Kleidung | Galileo | ProSieben | https://youtu.be/Y1PpUuE48Vc
- https://www.nachhaltigkeit.at/
Das Portal des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft - http://www.nachhaltig.at/
Eine private Informationsinitiative, die ich nicht persönlich kenne, die aber interessant wirkt.
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© JanaThann.com
Wien, im September 2015